Marienmünster (red). Mit einem elektronischen Einkaufssystem unterstützt die “Nachbarschaftshilfe Marienmünster” künftig Personen, die sich in häuslicher Quarantäne befinden, selbst zu einer Risikogruppe gehören, mit einer Person der Risikogruppe im selben Haushalt leben oder einfach aus Angst nicht selbst einkaufen können.

Die Personen registrieren sich am Webportal unter www.owl-booking.de/corona-voerden und können dort ihre Einkaufslisten anlegen. Sobald eine neue Einkaufsliste im System erfasst ist, werden die Helfer aktiv, kaufen die georderten Waren ein und liefern sie zu den Personen nach Hause. Aus praktischen Gründen erfolgt der gesamte Einkauf bei Edeka-Potthast in Vörden und bei der Bäckerei Engel, die im Edeka-Markt eine Filiale betreibt - beide Betriebe unterstützen diese Aktion durch ein unkompliziertes Abrechnungsverfahren. 

Um einen gänzlich kontaktlosen Einkauf zu gewährleisten, werden die Einkäufe erst nach Lieferung anhand der Kassenbons per Bankeinzug bezahlt.

Die Kassenbons kann der Empfänger nach Erledigung des Einkaufs im Portal einsehen und mit dem Bankeinzug vergleichen. So wird also auch kein Bargeld ausgetauscht und der Geldverkehr läuft für alle Seiten transparent. Menschen die nicht über einen Internetzugang verfügen oder sich bei Online-Bestellungen nicht sicher fühlen, können ihre Bestellungen auch telefonisch bei Bernadette Niemeier unter 05276 / 443 aufgeben. Sollte jemand technische Probleme mit dem Portal haben, so kann er sich unter 05276 / 238 98 77 an Stefan Friedrich wenden.

Die gesamte Abwicklung geschieht auf ehrenamtlicher Basis. Innerhalb kürzester Zeit hat sich bereits ein Kreis von 25 ehrenamtlichen Helfern gefunden.

“Wichtig für uns ist, dass wir in jedem Ort der Gemeinde Helfer finden, die über dieses System einkaufen und die uns vor allem Namen von Menschen nennen, die Hilfe benötigen. Bisher macht das Virus um Marienmünster einen Bogen, wir möchten dafür sorgen, dass es auch so bleibt oder zumindest das Verbreitungsrisiko minimieren und gefährdete Menschen schützen”, so Stefan Friedrich, der für die Programmierung des Portals zuständig ist. 

Alle registrierten Helfer und Empfänger können übrigens auch am Produktstamm der Datenbank mitarbeiten, indem sie fehlende Produkte per Online-Funktion vorschlagen oder Fehler an vorhandenen Produkten melden. So wird dem Team der Nachbarschaftshilfe die Arbeit erleichtert und jeder kann seinen Beitrag zu diesem Projekt leisten.

Die ersten rund 400 Produkte sind aber bereits im Portal erfasst, es kann also schon munter eingekauft werden. Die Stadtverwaltung Marienmünster begrüßt dieses Projekt sehr. Bürgermeister Robert Klocke dazu: „Die Stadt Marienmünster unterstützt gern die Nachbarschaftshilfe Marienmünster. Ich bedanke mich bei den Initiatoren Stefan Friedrich und Bernadette Niemeier und ihren ehrenamtlichen Helfern. Schenken Sie der Initiative ihr Vertrauen. Ich bin überzeugt. Sie wird vielen in dieser schwierigen Zeit eine große Hilfe sein.“