Kreis Höxter (red). Anlässlich der Durchführung der STEP 1 vom 07.09. bis 09.09.2023 in Brakel, DER Ausbildungsmesse für ALLE Schulen im Kreis Höxter, organisiert von der Veranstaltergemeinschaft IHK und Kreishandwerkerschaft, stellt man sich natürlich die Frage, warum machen wir das eigentlich? Ausbildungsmessen bedeuten für Schülerinnen und Schüler unterrichtsfrei. Für die Vertreter der Unternehmen bedeutet es Aufwand, Kosten und einen hohen Personaleinsatz. Dennoch bin ich fest davon überzeugt, dass der Besuch einer Ausbildungsmesse für beide Seiten für die Berufswahl unverzichtbar ist und unbedingt genutzt werden sollte.

Geboten werden wichtige Informationen und Tipps rund um Ausbildungsberufe und Studiengänge.

Es gibt mindestens 5 gute Gründe, die für eine Teilnahme an der STEP1 sprechen!

 

  1. Die virtuelle Welt kann das Live Erlebnis nicht ersetzen

In einer digitalen Welt kann man sich natürlich fragen, welchen Sinn macht heute noch eine Ausbildungsmesse in Präsenz? Durch entsprechende digitale Plattformen und „Eignungstests“ können die Bewerber schnell die Berufsgruppen herausfiltern, für die sie der hinterlegte Algorithmus der KI als geeignet ansieht. Mit ein paar austauschbaren Fragen und einfachen ja/nein Antworten, dem Häkchen an der richtigen Stelle wird man auf ein oder zwei bestimmte Berufe festgelegt. Im nächsten Schritt kann man dann die (fremdbestimmte) Entscheidung umsetzen und praktisch von Zuhause aus die Richtung für die spätere berufliche Laufbahn vorgeben. Und dass, ohne vorher jemals den Werkstoff oder das Werkzeug in die Hand genommen oder Berufstätige oder Azubis nach den eigenen Erfahrungen in diesem Beruf befragt zu haben. Klingt komisch - ist es am Ende aber leider nicht. Individuelle Fähigkeiten, Stärken und persönliche Interessen werden in diesem Auswahlprozess nicht ausreichend berücksichtigt. Dies kann dann zu bedauerlichen persönlichen Fehlentscheidungen führen, die lange nachwirken können…

 

  1. Persönliche Beratung

Bei unserer Ausbildungsmesse STEP 1 ist der persönliche Kontakt der entscheidende Mehrwert für die Besucher. Hier können jede Schülerin und jeder Schüler mit der eigenen Persönlichkeit überzeugen, erste praktische Fähigkeiten unter Beweis stellen und damit sogar vielleicht weniger gute Schulnoten ausgleichen. Zudem finden die jungen Menschen auf Messen auch spannende Unternehmen und Berufe, die im Internet so nicht zu finden sind. Es werden viele Chancen geboten, durch den Besuch der STEP 1 kann man sich direkt bei den Ausbildern und Azubis erkundigen, wie der Beruf wirklich ist. Es ist eine Veranstaltung, auf der man den Beruf „anfassen“ kann. Hier ist ein erstes Matching mit dem Beruf aber auch mit dem Betrieb oder Ausbilder möglich. Man kann einfach mal schauen, ob nicht einige Handwerksberufe, die man vorher nicht im Blick hatte, vielleicht doch zu einem passen.

 

  1. Bewerbermarkt mit vielen offenen Stellen

Aktuell gibt es einen Bewerbermarkt, das heißt, es gibt bei den meisten handwerklichen Berufen deutlich mehr Stellen als Bewerber und Bewerberinnen. Wer also aktuell noch einen Ausbildungsplatz im Handwerk sucht, hat sehr gute Chancen, auch einen zu bekommen. Gerade bei den handwerklich-technisch ausgerichteten Berufen sind freie Ausbildungsplätze in unserer Region meist sogar wohnortnah zu finden. Viele junge Menschen sind im Gespräch mit den ausstellenden Betrieben und Innungen dann oft überrascht, welche spannenden beruflichen Chancen das Handwerk bietet. Auch werden möglicherweise die Ausbildungsbetriebe auf die Interessierten aufmerksam. Im besten Fall beruht das Interesse auf Gegenseitigkeit oder ein Unternehmen spricht die potentiellen Bewerber an, sich zu bewerben oder man wird zu einem weiteren Gespräch eingeladen. Unsere Ausbildungsmesse STEP 1 bietet die Möglichkeit, persönliche Kontakte zu knüpfen und die ersten Grundsteine für ein berufliches Netzwerk zulegen, welches im weiteren Berufsleben hilfreich sein kann.

 

  1. Chance für die unbekannten Berufe und kleinen Betriebe

Viele Firmen nutzen unsere Ausbildungsmesse auch, um sich als Arbeitgebermarke zu präsentieren, da es eine gute Möglichkeit ist, sich als Arbeitgeber persönlich vorzustellen. Dadurch kann ein bleibender positiver Eindruck geschaffen und damit potentielle Kandidaten angesprochen werden. Besonders unbekannte Firmen profitieren von dem Auftritt auf den Messen.

In einigen Fällen sind mögliche, noch unentschlossene Bewerber voreingenommen und lehnen einzelne Berufe oder Unternehmen - ohne eigene Kenntnis - grundsätzlich ab. So können die Firmen Kontakte zu den potentiellen Azubis aufbauen, sie direkt ansprechen und vom Gegenteil überzeugen. Es können alle Fragen gestellt, Praktika vereinbart oder weitere Gesprächstermine vereinbart werden. Man kann sich zwanglos kennenlernen und danach entscheiden, ob der Kontakt intensiver werden soll.

 

  1. Es muss nicht immer ein Studium sein

Immer mehr Jugendliche entscheiden sich für ein Studium. Aber nicht alle kommen ans Ziel. Rund ein Drittel der Studienanfänger verlassen die Hochschulen ohne Abschluss. Viele glauben auch, dass ein Studium gleichzeitig ein höheres Gehalt bedeutet. Aber auch diese alte Regel stimmt heute so nicht mehr. Warum also nicht einmal ansehen, wie die Alternative zum Studium aussieht? Je nach Branche kann ein erfolgreicher Berufsabschluss mehr Geld in der Tasche bedeuten, auch gibt es keinen schnelleren erfolgreichen Weg in die Selbstständigkeit als über das Handwerk. Ob ein Studium oder eine Ausbildung oder eine Kombination aus beiden Alternativen sinnvoller ist oder nicht, kann man am besten im persönlichen Gespräch klären und sich an den verschiedenen Ständen über verschiedene Angebote informieren und sich auch ausprobieren.

Die Berufswahl ist eine wichtige Entscheidung, sie sollte auf breiter Grundlage getroffen werden, viele Kenntnisse und Eindrücke helfen dabei, sich auch für Alternativen zu öffnen. Unsere Ausbildungsmesse STEP 1 ist jedenfalls der perfekte Ort dafür. Viel besser als die Berufswahl online zu treffen ist es, sich selbst ein Bild zu machen …

Foto: Kreishandwerkerschaft Höxter-Warburg