NRW (red). Als großen Schritt in ein erfolgreiches Berufsleben hat Arbeitsminister Karl-Josef Laumann die Unterschrift unter einen Lehrvertrag bezeichnet. „Ich kann den jungen Menschen, die sich in diesen Tagen dazu entschlossen haben, einen Ausbildungsvertrag zu unterschreiben nur gratulieren!“, sagte Laumann zum Start des Ausbildungsjahres. Der gelernte Landmaschinenschlosser weiß wovon er redet, hat er doch selbst vor 45 Jahren seinen Lehrvertrag unterschrieben: „Damals wie heute ist eine solide Ausbildung die beste Versicherung gegen Arbeitslosigkeit. Nicht nur angesichts des schon spürbaren Fachkräftemangels ist Ausbildung eine große Chancen auch für die Betriebe.“ 

Dennoch: Laumann wies auch darauf hin, dass zahlreiche Jugendliche noch auf der Suche nach einer Lehrstelle sind und dass gleichzeitig nach den aktuellen Zahlen der Bundesagentur für Arbeit rund 38.000 Ausbildungsplätzte noch unbesetzt sind: „Derzeit suchen noch knapp 34.000 Jugendliche nach einem Ausbildungsplatz. Ich kann den Unternehmen nur raten, die Chance zu nutzen und heute damit zu beginnen, sich selbst die Fachkräfte von morgen auszubilden. Wichtig ist auch, dass sich Jugendliche auch über den Wohnort hinaus bewerben. Ich wünsche mir, dass zusammen kommt, was zusammen gehört. Unternehmen brauchen Auszubildende und Auszubildende brauchen eine gute Lehrstelle.“

Kritik, dass die Jugendlichen nicht ausbildungsreif seien, ließ der Arbeitsminister nicht gelten. „Dass die Qualifikationen der Jugendlichen heute schlechter als früher sind, stimmt einfach nicht.“ Laumann verwies auf Zahlen, nach denen in Nordrhein-Westfalen 71Prozent aller bei der Bundesagentur für Arbeit gemeldeten Bewerber über einen mittleren oder höherwertigen Schulabschluss verfügen. 19,3 Prozent oder gut 24.000 Jugendliche hätten die Fachhochschulreife, 15,3 Prozent oder gut 45.000 Jugendliche sogar das Abitur.

Das hohe Qualifikationsniveau bestehe auch bei den noch unversorgten Jugendlichen. Hier seien 68,5 Prozent der Jugendlichen mit allgemeiner Hochschulreife, Fachhochschulreife oder Realschulabschluss unterwegs. „Ich kann nicht erkennen, dass das schlechte Werte sind!“, so Laumann.

Schade sei es, dass viele Schulabgänger eine Duale Ausbildung erst gar nicht in Erwägung ziehen: „Man muss nicht unbedingt zur Uni, um Karriere zu machen. Gute Arbeitsplätze, attraktive Verdienstmöglichkeiten und verantwortungsvolle Tätigkeiten bereits kurz nach Ausbildungsbeginn gibt es nur im Dualen System.“

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