Kreis Höxter (red). Verbraucherzentrale NRW gibt Tipps, wie man Schädlinge in der Küche wieder los wird und wie sie sich gar nicht erst einnisten.

Besonders im Sommer werden Vorräte in der Küche gerne von Motten oder Käfern befallen. Meist trifft es Getreideprodukte wie Mehl oder Backzutaten wie Mandeln und Nüsse, aber auch Hülsenfrüchte, Schokolade oder Tiertrockenfutter. Das ist unangenehm und verdirbt die Lebensmittel, deshalb sollte man rasch dagegen vorgehen. Starke chemische Mittel sind aber nicht nötig. Im Gegenteil: Sie können zusätzlichen Schaden anrichten. Die Orter Beratungsstelle der Verbraucherzentrale NRW gibt Tipps, welche einfachen Maßnahmen am besten helfen.

So kommen Motten und andere Tiere in die Vorräte:

Viele Tiere finden Lebensmittel anziehend. In Deutschland gelangen vor allem verschiedene Käfer- (Brot-, Korn- und Reismehlkäfer) und Mottenarten (Dörrobst- und Mehlmotten) in die Küche. Häufig werden die silbrig-grauen Insekten schon mit dem Einkauf nach Hause gebracht. Manchmal kommen sie aber auch einfach durch offene Fenster. Sie ernähren sich von Mehl und anderen Getreideprodukten, von Nüssen, Mandeln oder Tiertrockenfutter. Auch Schaben (Kakerlaken) können auftreten. Viele dieser „Mitbewohner“ sind nicht wählerisch: So mögen Dörrobstmotten auch Mehl, Nüsse und Schokolade. Brotkäfer verschmähen keineswegs Kaffeepulver, Suppenwürfel oder Hülsenfrüchte. Auch Kräuter und Gewürze bleiben nicht von Schädlingen verschont. Nicht nur die Gerüche locken die Tiere an. Viele Vorratsschädlinge schätzen auch das warme und eher feuchte Klima in Küchen.

So reagiert man bei einem Befall in der Küche:

Betroffene Lebensmittel müssen vernichtet werden. Deshalb sollte man alle Vorräte auf Gespinste, Larven und Motten überprüfen. Befallene Lebensmittel sollten direkt außerhalb der Wohnung in der Mülltonne entsorgt werden. Alle Vorratsschränke sollten gründlich gereinigt und trockengerieben werden. Hilfreich ist es, auch Ritzen und Bohrlöcher abzusaugen oder mit dem Dampfreiniger zu säubern, sofern das Material es zulässt. Vorräte und Schränke sollten danach möglichst alle zwei bis drei Tage kontrolliert werden. Nicht befallene Vorräte füllt man vorsichtshalber in fest verschließbare Behälter um.

So sinnvoll sind Lockstoffe und Düfte:

Oftmals werden Pheromonfallen für die Bekämpfung von Motten angeboten. Das sind synthetische Lockstoffe, die männliche Tiere anziehen. Diese bleiben dann auf der Falle kleben – somit können sich die Tiere nicht weiter vermehren. Es gibt sie sowohl für Lebensmittel- als auch für Kleidermotten. Allerdings dienen sie eher der Befallskontrolle und fangen nie alle Motten ein. Schlimmstenfalls könnten sogar von draußen Motten angelockt werden. Ätherische Öle können hilfreich sein um Motten von den Lebensmitteln fern zu halten, etwa Lavendel, Nelke, Zedernholz. Diese eignen sich auch zur Abwehr von Kleidermotten.

Welche Mittel man meiden sollte:

Im Handel sind zahlreiche Mittel erhältlich, die schnelle Hilfe versprechen. Angeboten werden Sprays, Sprühmittel, Köder, Elektroverdampfer, Strips, Streumittel und Lichtfallen. Allerdings können diese Mittel bei unsachgemäßem Einsatz auch für Menschen oder andere Tiere Risiken bergen. Wer Schädlingsbekämpfungsmittel verwenden will, sollte Köderdosen verwenden. Von Sprays und Verdampfern rät die Verbraucherzentrale NRW in Ort ab. Sie belasten die Raumluft unnötig mit Stoffen, die auch der Gesundheit schaden können. Bei einem Befall mit Schaben oder Pharaoameisen sollten professionelle Schädlingsbekämpfer hinzugezogen werden. Adressen von fachkompetenten und seriösen Betrieben sind online beim Deutschen Schädlingsbekämpfer Verband e.V. oder beim Verein zur Förderung der ökologischen Schädlingsbekämpfung e.V. zu finden.

So lässt sich einem Befall vorbeugen:

Lebensmittelvorräte sollte man übersichtlich halten und nicht zu viel zu Hause lagern. In fest verschließbaren Boxen oder umgefüllt in verschraubbare Gefäße sind Mehl, Nüsse und Co. vor Schädlingen sicher. Neu angeschaffte Lebensmittel sollten auf Befall kontrolliert werden, bevor sie eingeräumt werden: Löcher in der Verpackung können beispielsweise ein Hinweis auf Mottenbefall sein. Insektennetze an den Fenstern können zusätzlich verhindern, dass Insekten in die Küche gelangen.

Weiterführende Infos und Links:

Mehr Tipps gegen Motten, Käfer und Co. unter www.verbraucherzentrale.nrw/node/63252 und www.verbraucherzentrale.nrw/node/43510