Nieheim (red). Es ist das kulinarische Traumpaar schlechthin – Käse und Wein sorgen auf jeder Tafel für altbewährte Genussmomente. In dieser Paarung wählen viele Feinschmecker automatisch einen Tropfen aus dem reichen Rotwein-Bestand. Dass es sich jedoch lohnt, alle Weinfarben zu den vielfältigen Aromen von Käse im Blick zu haben, wollen Gernot und Amadeus Becker beim Deutschen Käsemarkt vom 2. bis 4. September beweisen. Die beiden leidenschaftlichen Weinbauer aus Mettenheim (Rheinland-Pfalz) gehören zu den neun Winzern, die ihre Weinvielfalt präsentieren, und sie feiern in diesem Jahr in Nieheim Premiere.

Bereits Kunden in Nieheim

Der traditionsreiche Familienbetrieb der Beckers, bereits 1883 gegründet, stammt aus Rheinhessen, dem größten Weinbaugebiet Deutschlands. In der kleinen Gemeinde Mettenheim, zehn Kilometer nördlich von Worms entfernt, bewirtschaftet die Winzerfamilie allerdings überschaubare sieben Hektar und erzeugt bis zu 50.000 Flaschen im Jahr. Eine Hälfte davon geht nach Belgien und in die Niederlande, die andere geht nach Deutschland und auch zu Kunden in Nieheim. Klein, aber fein ist der Anspruch von Gernot Becker und seinem Sohn Amadeus, wenn sie ihre Weinberge liebevoll und ganz individuell bearbeiten. Die beiden passionierten Winzer setzen auf Klasse statt Masse. Und ihr Credo lautet ganz eindeutig : „Charaktervolle Weine mit Herkunft und Profil zu erzeugen“.

Viele Auszeichnungen

Ob Riesling, Weißburgunder, Grauburgunder, Chardonnay, Scheurebe oder Sauvignon Blanc, der größte Teil der edlen Tropfen wird aus weißen Trauben gekellert. Lediglich 25 Prozent gehen in den Ausbau für den Rotwein. „Als der Rotwein-Boom so richtig im Gang war, haben wir bewusst auf Weißweine gesetzt “, erinnert sich Gernot Becker. Eine Konzentration, die sich für das Becker-Gespann als vollends richtig erwiesen hat: Denn das Weingut Becker sammelt geradezu Auszeichnungen und Preise. Vom Gault Millau über Falstaff, Feinschmecker bis hin zum Weinführer Eichelmann - die Kritiker und Kritikerinnen sind vor allem begeistert von den frischen und süffigen Weißweinen. “Ja, da sind wir wirklich ganz gut dabei “, freut sich Gernot Becker (64) über die positive Resonanz und betont: „Für uns ist es wichtig, trinkfreudige Weine mit intensivem Charakter, aber mit wenig Säure zu produzieren. “

Wer Amadeus heißt

Seit einigen Jahren mit von der Partie ist der Junior – Amadeus Becker (31), der bei den Rebsorten bereits seine Handschrift hinterlassen hat. „Mein Sohn ist ein echter Weinfanatiker, er gibt wirklich das Beste, um aus dem Wein die schönsten Aromen herauszukitzeln“, schwärmt Vater Gernot und ist ganz klar der Meinung: „Amadeus ist ein Künstler. “ Dabei hatte Amadeus Becker bereits eine Ausbildung bei einem großen internationalen Konzern begonnen, als er sich doch „ganz aus freien Stücken“ entschloss, sich mit hohem Engagement für das familiäre Weingut einzusetzen. Nun fühlt sich der 31- Jährige im Keller am wohlsten, wo er die nuancenreichen Weine in aller Ruhe entstehen lassen kann. Übrigens was Käse und Wein angeht, plädieren die Beckers für Abwechslung: „Zum Blauschimmelkäse passt am besten eine Beerenauslese oder ein Riesling “, so Gernot Becker. Wenn es ein milderer Käse sei, könne es ruhig auch ein Spätburgunder sein. Und da bietet das Weingut einen ganz besonderen an – der Pinot Noir wurde in einem Holzfass ausgebaut, welches aus dem Jahr 1883 stammt – noch von Gernot Beckers Urgroßvater, ein Familienerbstück, das bis heute in Mettenheim im Einsatz ist.

Marktzeiten: Freitag, 2. September 14 bis 20 Uhr, Samstag, 3. September 10 bis 20 Uhr, Sonntag, 4. September 10 bis 18 Uhr. Der Eintritt zum Marktgeschehen beträgt an jedem Tag drei Euro für Erwachsene. Ein Wochenend-Ticket gibt es für sechs Euro. 

Foto: privat