NRW (red). Die Experten der nordrhein-westfälischen Kampfmittelbeseitigungsdienste haben im vergangenen Jahr 1.946 Bomben entdeckt und unschädlich gemacht. Im Jahr 2016 lag die Zahl noch bei 1.392 Bomben. „Die Bombenfunde sind im vergangenen Jahr stark gestiegen. Die Zahlen belegen, dass die Kampfmittelbeseitigung auch 73 Jahre nach Kriegsende noch von höchster Bedeutung ist. Ein großes Dankeschön gilt daher den Kampfmittelbeseitigern für ihre unermüdliche Arbeit“, sagt NRW-Innenminister Herbert Reul.

Während die Gesamtzahl der Bombenfunde (1.946) gestiegen ist, sank die Anzahl der Bomben mit 50 Kilogramm und mehr: Mit 217 Funden im Jahr 2017 war die Zahl rückläufig zum Jahr 2016 (238 Funde). Diese Bomben müssen aufgrund ihrer Sprengkraft meist direkt vor Ort entschärft oder kontrolliert gesprengt werden: „Auch wenn die Zahl im Vergleich zum Vorjahr leicht rückläufig ist, lässt sich hier noch kein positiver Trend erkennen“, betont Minister Reul. Es wird davon ausgegangen, dass während des Zweiten Weltkriegs ca. 675.000 Tonnen Sprengstoff auf Nordrhein-Westfalen abgeworfen wurden, hinzu kommt noch Munition durch die Kämpfe am Boden. „Wie viele davon beim Aufprall nicht detonierten und im Boden liegen, lässt sich kaum sagen. Die unsichtbare Gefahr bleibt daher bestehen“, erklärt Herbert Reul.

Insgesamt wurden im vergangenen Jahr 8.938 Kampfmittel gefunden und geräumt. Dazu zählen neben Bomben auch Granaten, Minen und weitere Sprengmittel. „Ein Riesenkompliment geht an die Spezialisten vor Ort, die unter Einsatz ihres Lebens dafür sorgen, dass die Gefahr von gestern nicht ein Unglück von heute wird“, sagt Herbert Reul. Aus dem Landeshaushalt wurden im vergangenen Jahr über 19 Millionen Euro für die Kampfmittelbeseitigung aufgewendet.

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