Kreis Höxter (red). Was hat der „tolle Christian“ mit Vörden zu tun? Welches Gebiet war schon in der Steinzeit besiedelt? Wo stellten Eisenbahnmitarbeiter ihr Können im Tauziehen, Sackhüpfen oder Fußball unter Beweis? Wahrscheinlich wissen die wenigsten um die schönsten und skurrilsten Geschichten und Geheimnisse der Dörfer im Kreis Höxter. Genau das soll sich jetzt ändern. Und zwar auf spielerische Weise: Anlässlich des Jubiläums „50 Jahre Kreis Höxter“ bringt die Gesellschaft für Wirtschaftsförderung (GfW) im Kreis Höxter mithilfe eines LEADER-geförderten Projektes eine Spielesammlung auf den Weg, in der man seine Heimatregion neu oder noch besser kennenlernen kann. Und das Beste daran: Die 124 Ortschaften im Kreis Höxter können selbst aktiv mitmachen.
Ortschaften stehen im Fokus
Geplant ist, nicht den zehn Städten, sondern den einzelnen Ortschaften eine große Bühne bei einem „Dorfquartett“ zu bieten. Auf Spielkarten vermitteln geografische Fakten, historische Ereignisse und witzige Anekdoten mehr Einblick in das Dorfgeschehen. „Und genau dabei sind jetzt nun die Dörfer gefordert, aktiv zu werden“, betont Heiko Böddeker, Projektmanager bei der GFW im Kreis Höxter und federführend für das Projekt verantwortlich.
Infos für das Kartenspiel gefragt
Denn die einzelnen Dörfer sollen selbst Inhalte, Motive, Daten und Storys auf den Spielkarten bestimmen. Dazu wurde kürzlich ein PDF-Fragebogen zu den Ortsheimatheimatpflegerinnen und Ortsheimatpflegern über die Geschäftsstelle Ehrenamt versandt. Und in diesem Fragebogen können die Dörfer ihre eigenen Vorstellungen und Ideen für das analoge Kartenspiel unterbringen. Am Ende sorgt dann eine Schlussredaktion für eine stilistische und grafische Vereinheitlichung. Projektmanager Heiko Böddeker hofft auf rege Beteiligung der Dörfer, sodass das abwechslungsreiche „Dorfquartett“ im Herbst 2025 herausgegeben gegeben werden und viel Spielspaß für Jung und Alt sorgen kann: „Wir haben uns vorgenommen, für jedes Dorf eine Spielkarte zu erstellen. Etwa vierzig Dörfer werden in der Erstauflage auch abgedruckt, weitere Edition folgen anschließend. Die aktuellen Beteiligungen stellen wir auf der Webseite xregion.de ein, so kann jedes Dorf nachverfolgen, ob und mit welchen Inhalten es sich beteiligt hat.“
Spiele mit der ganzen Familie
Aber damit nicht genug, denn kältere Jahreszeit regt ja geradezu zum Spielen mit der Familie an: Auch ein witziges Stadt-Land-Dorf-Spiel, das sich an junge Leute richtet, sowie ein Dorf-Memo, eine Art Memory-Spiel für die Kleinsten unter den Spielernaturen, sind bei der facettenreichen Sammlung mit von der Partie. So kommt man sich bei gemeinsamen Gesprächen, beim gemeinsamen Lachen und Wetteifern nicht nur als Gruppe näher, sondern entdeckt dazu noch ganz entspannt die Schätze direkt vor der Haustür. „Eine spielerische Wertschätzung des Landlebens“, so ist Heiko Böddeker überzeugt.
LEADER Förderung
Die Fördersumme vom LEADER-Programm beträgt für die Spielesammlung rund 16.000 Euro. Finanziert wird LEADER durch den Europäischen Landwirtschaftsfonds für die Entwicklung des ländlichen Raumes (ELER), ergänzt durch Fördermittel des Landes NRW und dem Kreis Höxter.
Foto: I. Jansen, GfW Höxter