Kreis Höxter (red). „Gerade jetzt jede Investition familienfreundlich in Bildung und Betreuung. Deshalb können wir nicht weiter öffentliche Gelder unserer Städte und des Kreises Höxter in Risikobeteiligung für den Flughafen Paderborn-Lippstadt stecken!“ Mit diesen Worten wendet sich der SPD-Kreisvorsitzende und Landratskandidat Helmut Lensdorf eindeutig gegen eine weitere kommunale Beteiligung an der krisengeschüttelten Flughafen- GmbH. Rückenwind bei dieser Positionierung hat sich Lensdorf bei der jüngsten Vorstandssitzung der Kreis-SPD geholt.

Der SPD-Chef erläutert die Hintergründe: „Seit Jahren sind die Passagierzahlen am Flughafen Paderborn-Lippstadt rückläufig. Die Corona- Pandemie hat die Negativentwicklung in diesem Jahr dramatisch beschleunigt.“ Vorangegangen waren andere externe Ereignisse, die sich nachteilig aufs Fluggeschäft auswirkten. Nicht zu leugnen sei aber auch, dass der Flughafen Paderborn-Lippstadt aufgrund eigener Versäumnisse- in den vergangenen Jahren Verluste erwirtschaftet habe. Zu diesen Ausgleichszahlungen kämen noch Investitionszuschüsse, um den Verkehrsplatz marktfähig zu halten. All diese Bemühungen tragen keine Früchte.

„An den Verlustgeschäften war regelmäßig der Kreis Höxter beteiligt. Jetzt wird der Preis der Beteiligung einfach zu hoch. Wir brauchen das Geld direkt im Kreis Höxter für wichtige, chancenreiche Projekte!“ Lensdorf appelliert an den ökonomischen Verstand der Verantwortlichen: „Wir können nicht gutes Geld nehmen und es schlechtem Geld hinterherwerfen!“ Die SPD sieht stattdessen Bedarf für den Themenkomplex Bildung, Betreuung und Beruf zu investieren. Lensdorf: „Hiermit können wir Zukunft direkt im Kreis Höxter gestalten. Dazu müssen wir in den öffentlichen Nahverkehr investieren. Auch hierfür muss das Geld im Kreis Höxter bleiben!“

Nach Ansicht der SPD sollte der Kreis Höxter aus der Gesellschaft aussteigen. Der Vorsitzende stellt klar: „Wir entscheiden dabei nicht über die Existenz und das Fortbestehen des Flughafens. Diese Entscheidung liegt bei der Geschäftsführung und dem Aufsichtsrat des Unternehmens. Wir entscheiden über Finanzmittelverwendung des Kreises Höxter.“ Mit den bisher öffentlichen Planzahlen der „Redimensionierung“ auf 300.000 Passagiere und einem sich sehr unterschiedlich entwickelnden Luftverkehrsmarkt und den sich krisenbedingt abzeichnenden Entwicklungen im Reisegeschäft bei TUI und anderen Reiseanbietern sehen sie für den Flugplatz keine hinreichende Zukunftsperspektive mehr. Lensdorf findet Unterstützung seiner Position: „Das sehen andere öffentliche Gesellschafter auch so. Gütersloh ist mit Landrat Sven Adenauer, CDU, durch Kreistagsbeschluss ausgestiegen. Ähnliche Signale werden aus Bielefeld und Lippe gesendet.“

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