NRW (red). Staatsminister a.D. Guntram Schneider ist tot. Er war von 2010 bis 2015 Minister für Arbeit, Integration und Soziales und zuvor Vorsitzender des Deutschen Gewerkschaftsbundes in Nordrhein-Westfalen.
 
Ministerpräsident Armin Laschet sagte zum Tod von Guntram Schneider: „Nordrhein-Westfalen trauert um eine Persönlichkeit mit Herz für das Land und Herzblut für die Sache. Für Guntram Schneider stand bei all seinem Engagement in der Gewerkschaft und der Politik der Mensch im Mittelpunkt. Als langjähriger DGB-Vorsitzender kämpfte der Ostwestfale leidenschaftlich für Chancengerechtigkeit in allen Phasen eines schulischen und beruflichen Lebens. Die Idee vom Aufstieg durch Bildung war für Guntram Schneider während seines gesamten Wirkens zentral.“
 
Der Ministerpräsident weiter: „Guntram Schneiders Verdienste um die Sozialpartnerschaft in Nordrhein-Westfalen, sein Einsatz für die berufliche Bildung sowie das Ermöglichen von Integration, bleiben unvergessen. Auch als Mensch wird er zahlreichen Weggefährten in besonderer Erinnerung bleiben: Als Mann des klaren Wortes und der Gradlinigkeit. Persönlich bleiben mir viele Begegnungen in Erinnerung, in denen er als DGB-Chef mit seiner markanten Stimme für die Schwächeren kämpfte. Solidarität war bei ihm nicht wissenschaftliche Theorie, sondern gelebte innere Haltung. Als Integrationsminister fand ich bei ihm immer einen Partner, der das Motto der Gewerkschaften aus den 70er Jahren „Mach meinen Kumpel nicht an“ in seiner täglichen Arbeit lebte. Als er 2010 den Vorsitz des DGB aufgab um selbst in die Landesregierung zu wechseln, wusste ich, dass der große Grundkonsens aller Demokraten in Nordrhein-Westfalen in der Integrationspolitik erhalten bleibt. Er hat ihn auf die ihm eigene Weise geprägt. Dabei hat Guntram Schneider auch denjenigen wertgeschätzt, der anderer Meinung war. Ich werde ihn vermissen.“
 
Guntram Schneider wurde am 2. Juli 1951 in Gütersloh-Isselhorst geboren. Er machte eine Lehre als Werkzeugmacher und trat schon früh der Gewerkschaft IG Metall bei. Dort engagierte er sich in der Gewerkschaftsarbeit und wurde Betriebsratsmitglied. Später hatte er verschiedene Funktionen beim Deutschen Gewerkschaftsbund (DGB) inne und wurde 1985 Vorsitzender des DGB-Kreises Dortmund. Zwischen 1995 und 2006 war er 1. Bevollmächtigter der IG Metall-Verwaltungsstelle Münster. In 2006 wurde er zum Landesvorsitzenden des DGB in Nordrhein-Westfalen gewählt.

Ministerpräsidentin a.D. Hannelore Kraft ernannte Guntram Schneider am 15. Juli 2010 zum Minister für Arbeit, Integration und Soziales. Er leitete das Ressort bis September 2015.

Foto: Ralph Sondermann/NRW