Kreis Höxter (red). Der Gerichtshof der Europäischen Union hat am 21. Juni 2018 der Klage der Europäischen Kommission gegen die Bundesrepublik Deutschland wegen unzureichender Umsetzung der Nitrat-Richtlinie zum Stichtag 11. September 2014 stattgegeben. Dazu erklärt der heimische CDU-Abgeordnete Christian Haase: „Das Urteil des EUGH war in dieser Form zu erwarten und überrascht mich in dem Zusammenhang nicht. Wichtig ist nur, es nun im richtigen Kontext zu verstehen. Das Urteil bezieht sich auf eine alte, in dieser Form nicht mehr existente Düngeverordnung. Das Bundeslandwirtschaftsministerium hat aus gutem Grund bereits als Vorgriff im vergangenen Jahr die Düngeverordnung verschärft.“

„Klar ist, dass die Werte in Deutschland besser werden müssen. Unsere Düngung muss präziser werden. Der mit den Düngemitteln ausgebrachte Stickstoff muss bei der Pflanze ankommen und darf nicht ins Grundwasser gelangen. Ich freue mich daher, dass im Kreis Höxter an der Hochschule OWL ein neuer Studiengang „Precision Farming“ angeboten wird, der sich u.a. genau mit den relevanten Fragen der passgenauen und digital unterstützten Düngung beschäftigen wird. Wir stehen an der Seite der Landwirte und arbeiten daher an Lösungen, die wirtschaftlich und zugleich ressourcenschonend und umweltfreundlich sind“, so Haase weiter. 

„Über die Qualität unseres Grundwassers im Kreis Höxter muss sich aber derzeit niemand sorgen, auch wenn dies in unübersichtlichen und schematischen Darstellungen leicht missverstanden werden kann. Bei uns passt das Verhältnis von Tieren zur Fläche. Darüber hinaus haben wir eine funktionierende Wasserkooperation zwischen Land- und Wasserwirtschaft.“

Das BMEL wird mit der Europäischen Kommission kurzfristig in einen Dialog treten, um zur Frage der hinreichenden Umsetzung des Urteils und der Nitrat-Richtlinie im Gespräch zu bleiben.