Nieheim-Holzhausen (red). Rund 120 Bürgerinnen und Bürger verfolgten am Mittwochabend das letzte Aufeinandertreffen der beiden Bürgermeisterkandidaten Johannes Schlütz und Mathias Koch im Gutshof Holzhausen. Eingeladen hatte die FDP Nieheim, deren Vertreter Friedrich-Wilhelm Hörr und Johann-Friedrich von der Borch in ihrer Begrüßung betonten, dass ein Streit in der Sache erlaubt sei, persönliche Angriffe jedoch keinen Platz hätten.
Rückblick und Ausblick
Amtsinhaber Johannes Schlütz begann mit einem Rückblick auf seine erste Amtszeit. Er verwies auf abgeschlossene oder angestoßene Projekte wie die Sanierung der Kreisstraße K3, den Neubau zweier Feuerwehrgerätehäuser, neue Spielplätze sowie die Erstellung des Windkraftplans. Für die Zukunft stellte er unter anderem die Sanierung der Stadthalle sowie eine faire Verteilung der Windkrafteinnahmen in den Mittelpunkt.
Herausforderer Mathias Koch, von CDU und SPD unterstützt, betonte hingegen seine Rolle als Vermittler im Rat und als Brücke zwischen Politik und Bürgern.
Kontroverse um die Stadthalle
Deutliche Unterschiede traten beim Thema Stadthalle hervor. Schlütz stellte sich klar hinter das beschlossene Sanierungskonzept: Fast 59 Prozent der Kosten würden durch Fördergelder gedeckt, zudem solle die Halle künftig gemeinnützig genutzt werden. Koch hingegen plädierte für ein alternatives Konzept mit stärkerem Fokus auf energetische Sanierung.
Finanzen und Prioritäten
Auch in der Finanzpolitik gingen die Positionen auseinander. Koch forderte eine klare Priorisierung von Pflichtaufgaben vor freiwilligen Leistungen. Schlütz verwies auf die angespannte Liquiditätslage, sah jedoch durch die Aktivierung stiller Reserven die Haushaltsicherung für mindestens drei Jahre gesichert.
Zusammenarbeit im Rat
Ein weiteres Thema war die Mehrheitsfindung im Stadtrat. Koch erklärte, er wolle mit allen Parteien zusammenarbeiten: „Ich bin in keiner Partei, aber in der Ratsarbeit bin ich von allen abhängig, wenn ich Nieheim dienen will.“ Schlütz betonte, dass bereits in der laufenden Amtszeit mehr als 1.000 Beschlüsse gefasst worden seien – doppelt so viele wie in der Periode zuvor.
Klare Antworten zum Abschluss
In einer Schnellfragerunde am Ende mussten beide Kandidaten kurze Antworten geben. Koch erklärte, er wolle als erste Amtshandlung die Kommunikation im Rat verbessern. Schlütz kündigte an, den Umbau der Stadthalle sofort anzugehen und sogar jeden Samstag ehrenamtlich auf der Baustelle mitzuarbeiten.
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