Höxter (red). Gemeinsamer Ermittlungserfolg für die Polizei im Kreis Höxter und die Staatsanwaltschaft Paderborn: Zwei professionelle Cannabisplantagen haben Beamte des Kriminalkommissariats 2 bei der Durchsuchung von zwei Wohnhäusern in Nieheim-Sommersell und Brakel-Hembsen gefunden. Insgesamt wurden knapp 1.000 Pflanzen beschlagnahmt. Vier Tatverdächtige sitzen in Untersuchungshaft. Nach umfangreichen Ermittlungen können die Staatsanwaltschaft Paderborn und die Kreispolizeibehörde Höxter nun Hintergründe zu den beiden Fällen bekannt geben.

Zunächst war am Dienstag, 27. Oktober, ein Wohnhaus in Nieheim-Sommersell durchsucht worden. Durch Hinweise von aufmerksamen Zeugen waren die Ermittler auf das Haus aufmerksam geworden, woraufhin die Staatsanwaltschaft Paderborn einen Durchsuchungsbeschluss beantragte. Im Dachgeschoss stießen die Beamten der Polizei Höxter auf eine professionell angelegte Cannabis-Plantage. Rund 180 Pflanzen befanden sich im Wachstum, weitere 180 waren bereits abgeerntet und zum Trocknen vorbereitet.

Vier Personen - darunter der 48-jährige vermutliche Haupttäter, zwei weitere Männer und eine Frau - wurden im Rahmen der mehrstündigen Durchsuchung angetroffen und vorläufig festgenommen. Die Cannabis-Pflanzen wurden beschlagnahmt, ebenso ein Fahrzeug, das die Täter offenbar benutzt hatten.

Im Rahmen der anschließenden Ermittlungen ergab sich eine Verbindung zu einer möglichen anderen Drogenplantage in Brakel-Hembsen. Noch am selben Tag wurde durch die Staatsanwaltschaft Paderborn ein weiterer Durchsuchungsbeschluss beantragt und das Wohnhaus in Brakel-Hembsen durchsucht. Hierbei stießen die Ermittler auf eine noch größere Plantage als in Sommersell: Rund 600 Pflanzen, die kurz vor der Ernte standen, wurden dabei beschlagnahmt.

Auf Antrag der Staatsanwaltschaft Paderborn erließ das Amtsgericht Höxter Untersuchungshaft gegen die vier Festgenommenen.

Nach erster Einschätzung des LKA liegt der Wert der aufgefundenen Drogen bei rund 192.000 Euro im gewerbsmäßigen Handel, im Einzelverkauf könnten damit rund 330.000 Euro erzielt werden. Proben der Pflanzen wurden dem LKA zur genauen Begutachtung und Wertermittlung zur Verfügung gestellt.

Die Eigentumsverhältnisse der Immobilien sind noch nicht abschließend geklärt, beide Häuser wurden im Laufe des Jahres 2019 gekauft. Die weiteren Ermittlungen von Staatsanwaltschaft und Polizei erfolgen nun wegen bandenmäßigem Anbau von Betäubungsmitteln.